Faszination Blauracke

Juli 2019 | Auf Grund der Erlebnisse unserer letztjährigen Naturfotoreise nach Ungarn zog es uns auch heuer wieder in das Gebiet des Kiskunsag Nationalparks. Wir wollten unbedingt wieder die Blauracke vor die Linse bekommen, denn dieser farbenprächtige, geheimnisvolle Vogel ließ uns nicht mehr los.

Wir hatten von seinem Verhalten etwas gelernt und schätzten in etwa einen günstigen Zeitpunkt um wieder in den Kiskunsag Nationalpark zu kommen und der Blauracke nachzustellen. So kamen wir dieses Jahr zwei Wochen später, in der Hoffnung, dass bei den Blauracken die Jungen schon eine Weile geschlüpft sind und die Elternvögel somit kräftig auf Futtersuche sein sollten. Das wiederum würde eine intensive Futtersuche nach Insekten, Reptilien oder Mäusen bedeuten und somit entsprechend Aktivität versprechen. Soviel zumindest zur Theorie.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Leider ging unsere Rechnung nicht auf, da es im diesem Frühjahr verhältnismäßig viel Niederschlag gab und auch länger niedrigere Temperaturen herrschten. Somit verschoben sich auch die Abläufe in der Natur etwas nach vorne. So ist das Leben!

Nichts desto trotz waren wir von der Anwesenheit so zahlreicher Blauracken im Gebiet begeistert. Wir beobachteten die Vögel intensiv, um fotografisch interessante Stellen zu finden, welche für das Aufstellen eines Tarnzeltes lohnend schienen. Uns fiel auf, dass auf einer Wiese immer wieder mehrere Blauracken Ansitzwarten nutzten um nach Insekten Ausschau zu halten und beobachteten auch oft das Stoßen nach Beute in das Gras. Diese Stelle schien für uns günstig und somit stellten wir dort unter den Ästen einer Akaziengruppe unsere beiden Tarnzelte auf.

So saßen wir viele Stunden auch bei großer Hitze im Tarnzelt und freuten uns sehr, wenn nach langer Zeit eine Blauracke auftauchte und sich vor unseren Augen auf Futtersuche begab. Sie im Sucher zu erblicken und das eine oder andere Foto zu machen, war wieder einmal ein ganz besonderes Erlebnis.

Natürlich wurde das Auge auch für andere Motive offen gehalten, alles was sich vor die Linse bewegte wurde als „Beifang“ fotografiert.


Der Feldhase genießt den Schutz des langen Grases in der brachliegenden Wiese.


Eine Elster nutzt auch die Ansitzwarte um nach Futter Ausschau zu halten.


Ein Weißstorch durchstreift die Wiese auf der Suche nach Insekten und Reptilien.

Ein weiterer Schwerpunkt unseres diesjährigen Besuches sollte auch das Fotografieren des Pirols sein. Viele Stunden verbrachten wir dabei Pirole zu beobachten und konnten durch ihren überall zu hörenden, melodischen Gesang feststellen, dass es sie zahlreich in diesem Gebiet vorkommen. Uns war schon bekannt, dass der Pirol sehr scheu ist und hoch oben in den Baumkronen im Verborgenen lebt. Dass er jedoch so schwierig zu entdecken ist, konnten wir nicht glauben. Somit blieb es letztendlich nur bei wenigen Sichtungen und erst recht bei keinen Gelegenheiten ihn vernünftig ins Bild zu bekommen.

Pirolweibchen – Dieses Bild zeigt, wie wir den Pirol erlebt haben – verborgen im Blätterdach.

Eines ist jedoch fix, wir kommen wieder, denn wir sind ganz und gar der Faszination Blauracke erlegen!

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